Rosswog / Schaefer

Martin Rosswog

HP Schaefer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Gestern im Heute entdecken

Woher wir kommen, eine Frage die uns Menschen schon immer interessiert hat, sie ist eine Art Lebensaufgabe des Fotografen und Filmemachers Martin Rosswog. Schon vor dem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie hielt er mit der Kamera verschwindende Lebensweisen in Irland fest. Dank seines Konzepts ländliche Innenräume, Häuser und ihre Bewohner zu fotografieren, entstand schließlich ein umfangreiches kaum überschaubares Werk. Es nahm im Oberbergischen seinen Ausgang, erstreckt sich schließlich über viele europäische Landschaften zwischen Russland und Schottland, Rumänien und Portugal. Rosswog dokumentiert darin mit Fotografie und Film untergehende Formen des Wohnens, des Wirtschaftens und des Alltags auf dem Lande, wie es vor der Industrialisierung der Landwirtschaft existierte. Im Kunstverein Nümbrecht zeigt er nun die künstlerischen Ursprünge seines Werks, Arbeiten aus den 1980er Jahren. Es sind Detailaufnahmen von Inneneinrichtungen im Oberbergischen, Innenansichten oberbergischer Häuser und Porträts ihrer Bewohner*innen. Sie erlauben einen spannenden Blick zurück in die Alltagsgeschichte des Oberbergischen und die landwirtschaftlich geprägte Lebensweise.

Gebäude und Landschaft des Siegtals, streckenweise ein Teil des Oberbergischen, stehen im Zentrum von Hans Peter Schaefers Dokumentation, mit der die Betrachter*innen mitgenommen werden auf eine Reise entlang der Sieg. HP Schaefer arbeitet parallel an unterschiedlichen Werkgruppen zwischen Dokumentation und fotografischer Abstraktion.  So bereiste er für das Projekt Dahinter das Meer europäische Küsten, war fotografierend unterwegs entlang der Maas in Belgien und setzt sich mit dem Projekt appropiation 2.0 mit Werken der Kunstgeschichte auseinander. Im Siegtal widmet er sich den vielfältigen Hausformen, teils noch mit Spuren der ehemals kleinbäuerlichen Tätigkeiten der Hausbewohner*innen und der beschaulichen, unspektakulären Landschaft. Damit unternimmt Schaefer eine Gratwanderung zwischen ästhetischem Blick und Dokumentation, die zu ungewöhnlichen Bildern führt.